Glossar

1 . Alcryn

Die meisten Cardas-Kabel haben eine äußere Ummantelung aus Alcryn und Urethan, andere Neopren oder PVC. Alcryn ist ein schmelzformbarer Gummi, der weich und sehr flexibel ist. Seine Oberfläche fühlt sich gummiartig an und hat einen matten Glanz. Die letzte Kabelgeneration von Cardas trägt die Alcryn-Außenhaut. Urethane sind sehr fest und steif, haben aber einen ansprechenden Glanz. Neopren und PCV sind in ihren äußeren Eigenschaften Urethan ähnlich.

2 . Crossfield

Normale, zweiadrige Kabel sind Dipol-Antennen, die Hochfrequenzstrahlung (RFI/EMI) aussenden und empfangen, was zu ungewollter Resonanz in der gesamten Kette führt. Das Kabeldesign von Cardas bedient sich der Crossfield-Bauweise, die eine Umkehr der Verseilungsrichtung aufeinander folgender bzw. liegender Leiterschichten darstellt. Die Technik entschärft sehr effektiv den oben beschriebenen Dipoleffekt. Selbstverständlich ist das Leitermaterial jeweils auf die Dielektrika abgestimmt (siehe auch Matched Propagation).

3 . First Impression Music

Die beiden Musiklabels First Impression Music (FIM) und Lasting Impression Music (LIM) waren die Kinder von Winston MA († 2016). Winstons Name hat im asiatisch-pazifischen Raum auch nach seinem Tod einen Klang wie ein Donnerhall. Fällt sein Name, so kommt es zu andächtigem Schweigen und einem merkwürdigen Lächeln auf den Gesichtern der Anwesenden. Wer aber war dieser Mann, dem die Welt einige der besten Musikaufnahmen der Welt zu verdanken hat und was ist das Besondere an seinen Aufnahmen? Wieso sprechen Audiophile von einem FIM-Sound?

Winston MA verbrachte seine Kindheit im vom zweiten Weltkrieg gebeutelten Hongkong der 1940er Jahre. Die britische Kronkolonie war zerstört und verarmt, der wirtschaftliche Aufstieg noch weit entfernt. Der junge Winston hörte gerne Musik. Da die Familie kein Radio besaß, ging er hierzu in Teehäuser, in denen chinesische Sender auch westliche Klassik spielten und verbrachte Stunden vor den Empfängern. Mit der Zeit fand er auch heraus, welches Teehaus den besten Empfang hatte und legte somit den Grundstein für sein späteres Tun.

Als Jugendlicher begann Winston MA damit, für eine Hongkonger Lokalzeitung kurze Artikel zu schreiben und so sein erstes Geld zu verdienen. Seine Einnahmen reichten später für eine erste gebrauchte Stereoanlage, an der er mit Inbrunst herum schraubte und für die er Bauteile aus dem Müll zusammenklaubte. Mit 21 Jahren schrieb er erstmals einen Artikel über Musik. Seine Rezension über eine LP mit Strauss‘ Alpensinfonie, aufgenommen vom Decca-Toningenieur Kenneth Wilkinson, wurde veröffentlicht – und bald darauf meldete sich das Plattenlabel bei ihm. Innerhalb eines Monats nach Erscheinen seiner Besprechung waren 7.000 Exemplare des Albums verkauft worden, das Klassikwerk war damit in diesem Zeitraum die meistverkaufte LP in Hongkong. Und Winston wurde zum gefragten Rezensenten.

Trotz seiner Liebe zur Musik und zum Schreiben schlug Winston MA zunächst einen anderen beruflichen Weg ein: er wurde Lehrer für Literatur, später nahm er eine Position in der städtischen Verwaltung an. Doch beides erfüllte ihn nicht und so eröffnete er 1980 einen kleinen, eher schäbigen Laden für Platten und HiFi-Geräte aller Art. Das Renommee, das er sich über seine vielen Plattenrezensionen erarbeitet hatte, brachte ihm viele Stammkunden. Winston war kein echter Kaufmann und tendierte dazu, lieber zu niedrige Preise zu nehmen, damit sich mehr Menschen gute Musik leisten können. Mit Erfolg, denn als er anfing, japanische LP-Pressungen als die besser klingenden zu bewerben, folgten ihm die Kunden.

Winston begann, auch über HiFi-Hardware zu schreiben. Artikel wie „13 Schritte, mit denen Sie Ihren LP 12 noch besser machen“, „Der Thorens TD 124 und wie er nicht mehr rumpelt“ oder „SME-Tonarme, so stellt man sie richtig ein“ brachten ihn ins Fernsehen und in den Hörfunk, wo er über die Schönheit der Musik sprach und seinen Spitznamen bekam: Winston, der Audio-Poet.

Der wirkliche Durchbruch für Winston kam jedoch erst, als er den Vertrieb für harman in Hongkong übernahm. Die amerikanischen Geschäftsführer hatten sich viele große Elektronikunternehmen angesehen und landeten auch in Winstons kleinem Laden. Er war der einzige, der mit den Amerikanern nicht über Stückzahlen, sondern über Klang und Qualität sprach, was für harman damals viel interessanter war.

Trotz des Erfolges gefiel es Winston nicht, einfach nur Geräte und Musik zu verkaufen, die seinem Streben nach Perfektion nicht gerecht wurden. Er sprach viel mit Tontechnikern und Musiklabeln. Als Consultant für audiophile Musikproduktionen half er erst in Hongkong und später in den USA aus. Schließlich zog die Familie nach Redmond im US-Bundesstaat Washington, wo Winston First Impression Music gründete. Er wollte den Klang, dem er in seinem Herzen folgte, selber produzieren. Diesem Gedanken der inneren Perfektion folgte er bis an sein Lebensende. Wer ihn in Redmond traf, lernte einen netten älteren Herren kennen, dem man seinen Erfolg nicht anmerkte. Still, sehr bescheiden, ein Mann der gern im Garten werkelt und für den Musik seinen Lebensinhalt darstellte.

Bericht von Jan Sieveking über den Besuch im Hörraum von Winston Ma

4 . Golden Section

Cardas-Kabel werden aus mehreren Leitersträngen ultrareinen Kupfers konstruiert. Jeder Strang wird mit einem Lack überzogen, was ihn zu eine Litze macht. Die einzelnen Leiter variieren in ihrem Durchmesser. Die Kabel im Inneren besitzen den kleinsten Durchmesser und die Kabel außen den größten. Das Verhältnis der Durchmesser von innen nach außen steigt analog zum Goldenen Schnitt, also 1:1,618.

5 . HDCD

HDCD steht für High Definition Compatible Digital. Es handelt sich hierbei um einen speziellen Encodierungs- und Decodierungsprozess für CDs, der u.a. von „Prof." Keith Johnson (heute durch seine Arbeit für das Label Reference Recordings bekannt) und Michael Pflaumer entwickelt wurde. Die beiden gründeten 1995 die Technologiefirma Pacific Microsonics, lizenzierten die HDCD-Technologie und verkauften die entsprechenden Encoder an Tonstudios. Im Jahr 2000 wurde die Firma mitsamt ihren Patenten von Microsoft übernommen. Seitdem nimmt die Anzahl an Neuerscheinungen mit HDCD-Codierung beständig ab.

Eine HDCD enthält zusätzlich zu den Daten einer normalen CD noch weitere Musikinformationen, die zusätzliche 4 Bit- bzw. bei neueren Produktionen 8 Bit Wortlänge enthalten. Bei der Wiedergabe entdeckt der HDCD-Decoder anhand einer bestimmten Struktur des letzten Bits im Audiosignal, dass Zusatzinformationen vorhanden sind und kann diese nutzen. Hieraus ergibt sich unter anderem ein größerer Dynamikumfang, als bei der Wiedergabe einer CD nach dem Red-Book-Standard möglich ist. Vereinfacht könnte man sagen: Im digitalen Grundrauschen der CD ist noch zusätzliche Musikinformation versteckt. Ist kein HDCD-Decoder vorhanden, wird die CD wie jede andere auch abgespielt. Eine HDCD ist also rückwärtskompatibel und somit auf jedem CD- oder DVD-Spieler abspielbar.

Wiedergabegeräte, die HDCDs decodieren können, haben typischerweise hierfür eine Lampe auf der Frontblende oder als Teil ihres Displays. Diverse externe D/A-Wandler und viele Heimkinoreceiver können das HDCD-Signal verarbeiten und zeigen dies dann ebenfalls an. Die Wiedergabesoftware „Windows Media Player" der Firma Microsoft kann ab Version 9 HDCD-Titel decodieren, falls eine entsprechende Soundkarte im PC vorhanden ist.

Im Jahr 2008 gab es geschätzte 3000 Titel mit HDCD-Codierung als Neuware zu erwerben. Leider ist die Disc jedoch nicht immer mit dem entsprechenden Logo gekennzeichnet. In China gibt es zahllose Fälschungen, bei denen zwar das Logo auf der Verpackung zu sehen ist, jedoch keine Codierung vorgenommen wurde.

Eine besondere Marktnische bei den HDCDs nehmen Hybrid-SACDs ein, die neben der SACD-Spur noch eine CD-Spur mit zusätzlicher HDCD-Codierung enthalten. Solche werden z.B. von den Labels First Impression Music und Reference Recordings angeboten. Auch diese sind auf jedem CD- oder DVD-Spieler abspielbar.

6 . HrX

HrX ist der Name einer neuen Generation von Tonträgern aus dem Hause Reference Recordings. Es handelt sich hierbei um einzeln gebrannte DVDs, die ein 24-bit-/176,4-kHz-WAVE-Signal enthalten. Genutzt wird für eine HrX der Originalmix von Reference Recordings, aus dem auch die Red-Book-CDs generiert werden. Eine HrX enthält tatsächlich alles, was die Aufnahme enthält.

HrX-Discs spielen nicht auf CD-/ DVD- und SACD-Spielern! Die Wiedergabe ist nur auf Media-Servern und Streaming-Clients möglich.

HrX funktioniert nicht mit allen Mediaplayern, da das ungewöhnliche Format häufig nicht unterstützt wird. Die Player iTunes, MediaMonkey und Foobar in der aktuellen Version funktionieren. Ein Versuch, die Wiedergabe mit dem Windows Media Player zu erreichen, ist nutzlos.

Es gibt derzeit fünf Ansätze zur Wiedergabe von HrX-Discs. In allen Verianten werden die Daten nicht direkt von der HrX gelesen, sondern zuerst auf einer Festplatte zwischengespeichert. Da eine HrX bis zu 4 GB große Dateien enthält, benötigen sie hierfür genug Speicherplatz.

1. Wiedergabe mit dem PC / Mac über die eingebaute Soundkarte

Sie kopieren die HRx-Disc auf die Festplatte Ihres PC / Mac. Sie spielen die Dateien direkt mittels iTunes oder MediaMonkey ab. Hierzu benötigen Sie eine Soundkarte, welche die Samplingrate von 176,4 kHz bei 24-bit-Wortlänge unterstützt. Die serienmäßigen Soundchips, die auf vielen Hauptplatinen verbaut sind, tun dies zumeist nicht.

Verbinden Sie die analogen Ausgänge Ihrer Soundkarte mit einem freien Hochpegeleingang Ihrer Musikanlage.

2. Wiedergabe über einen externen D/A-Wandler per Digitalausgang der Soundkarte

Sie kopieren die HrX auf die Festplatte Ihres PC / Mac und spielen die Dateien mit iTunes oder MediaMonkey ab. Hierzu benötigen Sie eine Soundkarte, die das Digitalsignal im Format 24 bit / 176,4 kHz ausgeben kann. Dieses funktioniert über eine sogenannte Break-Out-Box, an die Sie ein AES/EBU-Digitalkabel anschließen können. Diese Art der Soundkarte gibt es vornehmlich im Tonstudiobedarf. Das Digitalkabel schließen Sie an einen hochwertigen D/A-Wandler an. Dieser muss ebenfalls das 24-bit- / 176,4-kHz-Signal unterstützen.

Die Samplingfrequenz von 176,4 kHz ist nicht für die Übertragung mit TOSLINK-Glasfaserleitungen oder Cinch-Leitung nach dem S/PDIF-Standard spezifiziert. Sollte Ihr D/A-Wandler das AES/EBU-Format nicht unterstützen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie das Signal empfangen können.

3. Wiedergabe per Firewire an einen externen D/A-Wandler

Sie kopieren die HrX auf die Festplatte Ihres PC / Mac und spielen die Dateien direkt mittels iTunes oder MediaMonkey ab. Sie transferieren die Digitalsignale über ein FireWire-Kabel an einen externen D/A-Wandler mit FireWire-Input. Dieser Typ von D/A-Wandler kommt vornehmlich in der Studiotechnik vor.

4. Wiedergabe per USB an einen externen D/A-Wandler

Dies funktioniert nicht über den normalen USB-Audio-Standard! Sie benötigen einen USB-Wandler, der in der Lage ist, das Eingangssignal in diese Frequenz zu übertragen. Typischerweise wird der Hersteller eines solchen USB-Wandlers eine gesonderte Software mitliefern, die diese Wiedergabe über USB erlaubt. Sie kopieren die HrX auf die Festplatte Ihres PC / Mac. Zum Abspielen muss der entsprechende Treiber installiert sein.

5. Wiedergabe über einen Streaming-Client

Sie kopieren die HrX auf die Festplatte Ihres PC / Mac bzw. auf den verwendeten NAS-Client und rufen die Dateien dann vom jeweiligen Client ab. Dies funktioniert nur, wenn die jeweilige Software das WAVE-Dateiformat auch mit 24 bit / 176,4 kHz unterstützt. Dementsprechend muss auch der Client in der Lage sein, dieses Signal intern zu unterstützen.

Achtung! Weder der deutsche Vertrieb noch die Firma Reference Recordings garantieren Ihnen, dass sie HrX auf Ihrem System abspielen können. Es wird keine Haftung für etwaige Schäden durch Konfigurationsprobleme übernommen.

7 . Hybrid-SACD

Die Super Audio Compact Disc basiert auf dem von Sony in Japan entwickelten Direct-Stream-Digital-Datenstandard (DSD). Hierbei werden Tonsignale in einem 1-bit-Signal mit einer Frequenz von 2,8224 MHz codiert. Dies erlaubt einen höheren Dynamikumfang und erweiterten Frequenzbereich im Vergleich zur klassischen CD. Neben Stereoaufnahmen sind damit zusätzlich Abmischungen in Mono, 3-Kanal-Stereo (3.0), 4-Kanal-Surround (4.0), 5-Kanal-Surround (5.0) und 5-Kanal-Surround mit Subwoofer (5.1) möglich. Tonträger mit solchen Aufnahmen werden als Multikanal-SACDs bezeichnet.

Aus klanglicher Sicht ist die SACD interessant, da es technisch möglich ist, das Musiksignal nur unter Zuhilfenahme eines Tiefpassfilters und somit ohne die komplexe Struktur eines DA-Wandlers mit Digitalfiltern aus dem 1-bit-Datenstrom zu generieren. Viele Musikhörer erinnert der Klang einer SACD stark an ein analoges Klangbild, wie von einer Tonbandmaschine bekannt, jedoch mit dem Bedienungskomfort einer CD.

Die Hybrid-SACD ist eine zweischichtige Sonderform der SACD und enthält eine CD-Schicht, die von jedem CD-Spieler gelesen werden kann, und eine SACD-Schicht, die nur von SACD-Spielern gelesen werden kann. Es gibt sowohl Stereo-Hybrid-SACDs als auch Multikanal-Hybrid-SACDs. Der Kauf einer Hybrid-SACD bedeutet also keinen Nachteil gegenüber einer normalen CD, sondern vielmehr die Möglichkeit, beim späteren Kauf eines SACD-Spielers seine Musik in noch feinerer Auflösung erleben zu können. Prinzipiell kann eine Hybrid-SACD auf der CD-Spur auch HDCD-Codierung enthalten, wie das z.B. bei Reference Recordings der Fall ist.

Die nur in Japan verbreitete Single-Layer-SHM-SACD ist ausschließlich auf SACD-Spielern abspielbar, gilt jedoch als klanglich beste Variante für Puristen.

8 . K2 HD

Unter dem Stichwort K2 verbirgt sich im musikalischen Fall kein Berg im Himalaya, sondern es ist das Arbeitskürzel der japanischen Ingenieure Toshiharu Kuwaoka und Kanai für ihre Entwicklungen. Diese zwei leiten das Team der Audio-Digitalentwickler beim japanischen Konzern JVC. Besonders herausragende Entwicklungen wie etwa der erste 20-Bit-Audioprozessor aus dem Jahr 1993, oder die Erfindung der XRCD im Jahr 1996 wurden mit dem Label „K2 Technology“ geadelt und in Japan auch so vermarktet.

Im Jahr 2004 wurden die theoretischen Grundlagen für die K2 HD (K2 High Definition) gelegt. Das Entwicklungsziel war, Musikinformation mit 24-bit Dynamik und 100 kHz Frequenzbereich auf einer normalen CD zu speichern. Da eine solche normale CD jedoch nur eine 16-bit-Auflösung und 20 kHz erlaubt, entwickelten die Ingenieure einen speziellen Encoder, der die subharmonischen Schwingungen des angestrebten Frequenzbereiches und das Dynamikverhalten eben dieser Auflösung in den normalen Datenstrom hinein zu simulieren. Dieser Prozess kann selbstverständlich nur gelingen, wenn das Ursprungsmaterial qualitativ sehr hochwertig ist und die angestrebten Frequenzen und die Dynamik auch enthält. Das beste Ergebnis für die K2 HD lässt sich daher mit analogen Masterbändern und modernen Digitalproduktionen erreichen. 25 Jahre nach Entwicklung der CD ist es mit diesem Verfahren endlich möglich, das Klangvolumen eines Masterbandes auf der Compact Disc zu verewigen.

Die wahren Qualitäten des Encoders kommen jedoch nur in den Händen eines sehr guten Tontechnikers zum Tragen. Deshalb versteht man unter dem Begriff „K2 HD Mastering“ nicht nur einen Hardware-Encoder, sondern den kompletten Remastering-Prozess in den FLAIR-Studios von Victor Entertainment in Tokyo, Japan. K2 HD ist also kein neuer Standard, sondern ein besonderes Mastering-Verfahren, mit dem CDs nach dem Red-Book-Standard hergestellt werden. Dementsprechend kann eine K2 HD in jedem CD- oder auch DVD-Spieler abgespielt werden.

Weitere Informationen im Netz

9 . Matched Propagation

Für "Matched Propagation"-Technologie wird das Leitermaterial anhand der Geschwindigkeit ausgewählt, mit der sich der elektrische Fluss in ihm ausbreitet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des isolierenden Materials, dem Dielektrikum, ist für die Wahl der Richtwert. George Cardas erhielt für die Technologie das US-Patent Nr. 7.674.973. Es wird für alle Produkte der CLEAR-Linie verwendet.

10 . MQA

MQA steht für Master Quality Authenticated und ist ein Audioformat, entwickelt von Bob Stuart von Meridian Audio und Peter Craven. Es ermöglicht, Musikaufnahmen so zu hören, wie sie im Studio produziert wurden, während die Datenmenge auf eine Redbook-CD passt.

Das MQA-Verfahren wandelt verschiedene Formate wie WAV, FLAC oder ALAC in eine Datei. Diese hat den Vorteil, dass sie auch mit einem Standard-CD-Spieler wiedergegeben werden kann. Besitzer eines MQA-D/A-Wandlers aber kommen in den Genuss, die Musik in Studio Master Qualität hören zu können. Der Wandler generiert aus den codierten Daten ein 24-Bit-Signal mit bis zu 352 KHz Samplingfrequenz.

Liste der MQA-fähigen Geräte

MQA-Webseite

Bob Stuart erklärt MQA im Video:

11 . Platinum-SHM-CD

Platinum-SHM-CDs sind ist die jüngste gemeinsame Entwicklung von Universal Music Japan und JVC. Es handelt sich dabei um CDs, die aus einem besonders lichttransparenten Kunststoff (Super High Material) gefertigt werden. Die Reflexionsschicht besteht aus reinem Platin, welches sich noch feiner an die Pit- und Land-Strukturen der Datenoberfläche anschmiegt als Reingold. Die Discs sind rückwärtig mit einem Laserlicht absorbierenden Lack versehen. Für die Platinum-SHM-CDs von Universal werden die Masterbänder der Alben ohne Veränderungen neu digitalisiert. Danach werden sie im von JVC entwickelten und schon von der XRCD24 bekannten High-Resolution-Schnittsystem unter Reinraumbedingungen vom 24 Bit / 176,4 KHz-Master in ein Glas-Master geschnitten. Eine Platinum-SHM-CD kann überall dort abgespielt werden, wo auch eine CD-R abspielbar ist. Bitte verwenden Sie für diese Discs weder L’Art du Son noch alkoholbasierte Reinigungsmittel. Alle Titel in diesem Format werden von Universal Music als Sammlerstücke in Limited Edition für den japanischen Markt konzipiert.

How is SHM-CD format manufactured? Join Factory Tour (in englischer Sprache)

12 . SHM-SACD

Die SHM-SACD ist die Weiterentwicklung der Single-Layer-SACD und verwendet einen besonders lichttransparenten Kunststoff (Super High Material). Durch ihn wird eine deutlich bessere Auslesbarkeit der Pit-Land-Strukturen auf der Oberfläche erreicht als bei Hybrid-SACDs möglich. Die SHM-SACDs von Universal werden generell von den Masterbändern der Alben ohne Veränderungen neu in DSD digitalisiert.

SHM-SACDs können auf jedem SACD-Spieler wiedergegeben werden. Bitte verwenden Sie weder L’Art du Son noch alkoholbasierte Reinigungsmittel. Alle Titel in diesem Format werden von Universal Music als Sammlerstücke in Limited Edition für den japanischen Markt konzipiert.

13 . Ultra-HD & PureFlection

Dieses Masteringformat wurde von FIM und Five/Four Productions entwickelt. Michael Bishop, Robert Friedrich und Thomas Moore waren Teil des ehemaligen Produktionsteams von Telarc. Sie hatten den Wunsch, bestmögliche Klangqualität ohne Rücksicht auf qualitativ geringwertigere Anlagen mastern zu können. 2009 gründeten sie daher Five/Four Productions und können heute bereits auf 17 Grammys und zahllose weitere Auszeichnungen zurückblicken.

Für die Produktion einer Ultra-HD wird mit 32-bit-Wortlänge und an das Ausgangsmaterial angepasster Samplingfrequenz neu digitalisiert. Wenn möglich, arbeiten die Mastering-Ingenieure mit 192 kHz, gelegentlich sind aber auch niedrigere Samplingraten klanglich von Vorteil. Die Ultra-HD 32-bit-Produktionen können auf jedem CD-Spieler in hervorragender Klangqualität wiedergegeben werden.

Der Begriff PureFlection bezieht sich auf die Art und Weise der Produktion des Glasmasters für die entsprechend gekennzeichneten FIM-Produktionen. Dieses Glasmaster wird nämlich nicht etwa - wie sonst üblich - im Presswerk als Teil der normalen Fertigung, sondern von einem Spezialisten auf einer speziell modifizierten Maschine zum Schneiden von Blu-Ray-Glasmastern erstellt. Vor der Fertigung der CDs wird die Qualität des Glasmasters überprüft. In den jüngeren Booklets ist ein Testprotokoll dieser Prüfung enthalten. Das Ergebnis sind deutlich niedrigere Jitter- und ebenfalls geringere Fehlerwerte als bei üblichen Industrieproduktionen. Das Klangbild einer PureFlection-CD hat im Gegensatz zu vielen modernen Produktionen eine organische Anmutung.

14 . Verlitzung

Cardas Audio verwendet für das Kabeldesign Litzen. Verlitzte Leiter bestehen aus mehreren Leitersträngen, die individuell isoliert und verdrillt oder miteinander verwoben sind. Litzen besitzen gleich mehrere Vorteile, darunter die Verminderung des Skin-Effekts. Die individuelle Isolierung der Einzelstränge wiederum verhindert die Korrosion des Kupfers. Weiterführende Informationen gibt es auf Wikipedia zu lesen.

15 . XRCD

Die Geschichte der XRCD

Eigentlich ging es gar nicht darum, mit der XRCD (Xtended Resolution CD)ein Objekt audiophiler Träume zu schaffen. Die Techniker der Japanese Victor Company (JVC) standen am Anfang der 1990er Jahre schlichtweg vor einem Rätsel: Wieso klangen die in den eigenen Studios aufgenommenen Masterbänder, je nach Produktionsort und -Land, so radikal anders, wenn doch die enthaltenen Digitaldaten identisch waren? Die qualitätsbewussten Japaner fühlten sich an ihrer Ehre gepackt - schließlich ist JVC einer der größten japanischen Musikverleger – und machten sich auf die Suche.

Zunächst gingen die Verantwortlichen davon aus, dass die verschickten U-matic-Bänder während des Transports Schaden nehmen. Neu konstruierte, bleiummantelte und gedämpfte Koffer führten dann zwar zu radikal gestiegenen Transportkosten, änderten aber am Problem nichts.

Nachdem also die Bänder als Fehlerquelle ausschieden, beschäftigte man sich mit dem damals noch nahezu unbekannten Phänomen „Jitter". Unter Jitter versteht man winzige Taktungenauigkeiten im Auslese- und Dekodierungsprozess digitaler Tonträger. Schnell erkannte man dieses Phänomen als eines der Hauptprobleme bei der CD-Wiedergabe. Die Techniker stellten außerdem fest, dass die unterschiedlichen Produktionsmuster derselben Aufnahme je nach Produktionsstandort sehr unterschiedlich „jitterten". Unglücklicherweise war die Aufnahme mit dem geringsten Jitter aber nicht die, die auch am besten klang. Entsprechend zogen sie den Schluss, dass Jitter zwar eine Rolle für die Wiedergabe spielt, aber dies offenbar nur ein Teilaspekt des Problems ist.

Als nächstes wurde der gesamte Fertigungsprozess der CD neu unter die Lupe genommen. Da die CD zu diesem Zeitpunkt bereits ein Massenprodukt geworden war, das JVC in eigenen Werken in millionenfacher Stückzahl produzierte, war dieses Vorgehen nicht selbstverständlich. In zahllosen Hörsitzungen beschäftigten sich die Ingenieure mit den Unterschieden beim Mastering, der Datenspeicherung und der Produktion. Schließlich fanden sie heraus, dass das eigentliche Problem nicht etwa an der Spezifikation der CD selbst liegt, wie lange vermutet, sondern im Fertigungsprozess selbst. Unterschiedliche Presswerke nutzen unterschiedliche Auslesegeräte, unterschiedliche Masteringkonsolen und natürlich auch unterschiedliche Presstempel und Druckmaschinen.

Die XRCD wurde in dem Moment geboren, als es gelang, das JVC-Management vom Prestigegewinn durch besser klingende CDs zu überzeugen. Hierzu musste man „nur" einem streng genormten Produktionsprozess folgen. Die Manager waren vom Klang derartig angetan, dass sie - gänzlich unjapanisch - die sich aus der Produktion ergebenden Kosten nicht so genau nachkalkulierten und erst spät begriffen, dass XRCDs nicht aus Marketing-Gründen limitiert sein sollten, sondern weil der Prozess selbst nur eine begrenzte Produktionsmenge zulässt.

Die XRCD wird nur in einem einzigen Werk in Japan gefertigt. Die Qualitätsstandards sind über die Jahre immer weiter gesteigert worden. So wurde aus der ersten XRCD mit 16-bit-Masteringtiefe später die XRCD2 (20 bit) und inzwischen die XRCD24 (24 bit). Alle XRCDs sind auf jedem CD- oder DVD-Spieler problemlos abspielbar.

Hören Sie den Unterschied? Gute Frage! Die einfache Antwort: Hören Sie sich doch einmal den Unterschied zwischen einer guten CD im Original und in der mit dem PC gebrannten Variante an. Ähnlich verhält es sich mit der XRCD und einer Standard-CD. Sollten Sie nichts hören, können Sie viel Geld sparen. Sollten Sie den Unterschied als ebenso gravierend wahrnehmen, wie die Ingenieure bei JVC und Audiophile in aller Welt, so sollten Sie einen Blick in den Katalog werfen.

Das XRCD Produktionsverfahren

Ziel bei der Entwicklung des XRCD-Herstellungsverfahrens war es, dem Klang des Masterbandes so nah wie möglich zu kommen. Die XRCD macht dies nun möglich. Für die Produktion einer Standard-CD wird in den allermeisten Fällen die gemasterte Aufnahme als CD-R, DAT Band oder U-matic-Band vom Studio an ein Presswerk geschickt. Von diesem Moment können die Tontechniker wie auch die Künstler nur noch hoffen, dass das Endprodukt - die fertige CD - eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Master haben wird, das sie gehört und für die Produktion freigegeben haben.

Die fertige CD stimmt in der Regel zwar Bit-genau mit dem digitalen Master überein, klingt in den allermeisten Fällen aber deutlich schlechter. Die Herstellungskette zur CD-Fertigung ist im Gegensatz zur CD selbst nicht standardisiert - und da zur CD-Fertigung eine ganze Reihe von Schritten nacheinander exakt ineinander greifen müssen, kann eine kleine Fehlerquelle entlang des Prozesses große Auswirkungen auf das fertige Produkt haben. Dementsprechend muss jede Stufe der CD-Fertigung mit größter Sorgfalt erfolgen.

Was schlussendlich am besten klingt, konnte JVC in Japan als ideengebender Entwickler der XRCD überraschenderweise nur ansatzweise mit Geräten messen. Was stattdessen zählte, war Erfahrung: in zahllosen, langen Hörsitzungen probierten Mastering-Profis jede erdenkliche Kombination aus Maschinerie, Verkabelung, Stromversorgung, Systemtaktung, Glas-Mastering und Fertigungsprozess aus. Zu den überraschenden Erkenntnissen gehörte, dass die Stromversorgung für den Prozess eine Bedeutung hat. In der Folge ist fast die gesamte XRCD-Fertigungskette komplett vom Netzstrom abgekoppelt und wird erst nach einer Filterung und Neutaktung mit reinem Strom versorgt. Dieses Konzept findet man in den letzten Jahren auch bei einigen Geräten der HiFi-Hersteller Accuphase, Burmester oder Mark Levinson.

Ein Blockdiagramm veranschaulicht den im Folgenden beschriebenen Prozess:

 

Der XRCD-Prozess beginnt mit dem Mastering. Hierfür werden entweder analoge Masterbänder verwendet oder aber digitale Masterbänder re-analogisiert. Das heißt, es wird bei digitalen Masterbändern erst eine Sonderanfertigung des "JVC K2 24 bit"-D/A-Wandlers verwendet, um dann die Abmischung des Bandes vollständig analog durchzuführen. Erst nach der analogen Abmischung wird der exakt gleiche Wandler in A/D-Konfiguration verwendet, um ein 24-bit-Digitalmaster auf eine magnetooptische Disc zu überspielen. Hierzu wird ein "JVC K2 24 bit"-Brenner verwendet. Dieser gesamte Prozess wird von einer „Rubidium Master Clock" getaktet, die um den Faktor 10.000 präziser arbeitet als die üblicherweise verwendete quarzgesteuerte Taktung (vorausgesetzt man macht sich überhaupt die Mühe, eine externe Taktung zu verwenden).

Vor der eigentlichen Fertigung vergleicht nun der leitende Tonmeister den Klang des analogen und des digitalen Masters. Erst danach gibt er seine Freigabe. Dieser Schritt verzögert natürlich den Prozess und viele Fertigungsfirmen brüsten sich damit, innerhalb von nur wenigen Stunden vom digitalen Master zur fertig bedruckten CD zu gelangen. Das ist ohne Zweifel sehr beeindruckend und auch kostensparend, aber der Klangqualität wenig zuträglich.

In der JVC-XRCD-Fabrik in Yokohama wird dann das magnetooptische Master durch den gleichen K2-Brenner, der es auch beschrieben hat, wieder ausgelesen. Dieser wird von einer baugleichen „Rubidium Master Clock" angesteuert, die auch den weiteren Fertigungsprozess taktet und somit Jitter ausschließt. Mit dem patentierten K2-Super-Coding-Verfahren wird dann das 24-bit-Signal auf 16-bit heruntergerechnet. Dabei wird die Auflösung der Red-Book-CD vollständig ausgenutzt, was zu einem deutlich größeren Dynamikumfang im Vergleich zu einer Standard-CD führt.

Im nächsten Schritt wird mittels eines EFM-Encoders das 16-bit-Signal in die 0- und 1-Struktur, wie sie in Form von Pits auf der CD erscheint, umgewandelt. Der Encoder steuert einen modifizierten K2-Laser an, der nach Zwischenspeicherung und nochmaliger Synchronisation mit der „Rubidium Master Clock" die Datenstruktur auf ein Glasmaster brennt. Hierbei wird die „Extended Pit Cutting Technology" verwendet - die Länge der einzelnen Pits wird für die Gesamtlänge der CD optimiert. Eine XRCD, die nur 40 Minuten dauert, bekommt etwas größere Pits als eine 80-Minuten-Scheibe, um ein möglichst präzises Auslesen möglich zu machen.

Am Ende wird vom Glasmaster der XRCD-Stempel gefertigt. Auch hier ist man konsequent: Der Abdruck erfolgt vom Glasmaster, wobei dieser zerstört wird. Da es nur einen einzigen Stempel gibt, kann mit diesem auch nur eine begrenzte Anzahl von XRCDs gefertigt werden. Viele ältere Titel aus dem XRCD-Katalog sind bereits vergriffen und können aufgrund der fortgeschrittenen Zerstörung des Stempels nicht mehr nachgefertigt werden. Sehr selten kommt es vor, dass die Nachfrage ein neues Glasmaster lohnend macht. Die Maschine zur Fertigung des Stempels hat übrigens „nur" eine Spannungsstabilisierung. Um eine völlige Neutaktung zu erreichen, hätte es eines eigenen Kraftwerkes auf dem Gelände bedurft.

Bitte bedenken Sie beim Kauf, dass eine XRCD ein kleines Meisterwerk voller Liebe zum Detail und zur Musik ist. Die Menschen, die sich dem Klangideal der XRCD verschrieben haben, sind Überzeugungstäter mit großartigem Können und handwerklichem Geschick. Selbst die „alten" XRCD-Veröffentlichungen sind Beispiele für herausragend gute Aufnahmen und spielen unter audiophilen Gesichtspunkten praktisch alle heute normal erhältlichen CDs an die Wand.

Warnung vor gefälschten XRCDs!

Der globalisierte Markt und der Online-Versandhandel machen es möglich: Fälschungen und Raubkopien von XRCDs werden mittlerweile nicht mehr nur auf chinesischen Nachtmärkten, sondern auch bei eBay gehandelt. Wir raten daher zu größter Vorsicht beim Erwerb von asiatischen Anbietern im Internet.

In China gibt es dabei zwei Sorten von Fälschungen. Es gibt die „Original Copy", also eine Kopie eines tatsächlich existierenden Originals. Natürlich handelt es sich dabei nicht um eine echte XRCD aus Yokohama, sondern um eine billige Kopie aus einem drittklassiken Presswerk in China. Diese Fälschungen sind für den Laien nicht einfach zu erkennen.

Die zweite Sorte sind die „Real Fakes" also die besonders kreativen Fälschungen, denen kein Original zugrunde liegt. Die Fälscher machen hierbei freudig Gebrauch von bereits vorhandenen Original-CDs und stellen völlig neue Kreationen her, die nach Möglichkeit viele Songs und besonders viele bunte Logos enthalten. So kann es dabei durchaus goldene XRCDs geben, die gleichzeitig auch noch eine SACD sind und zwar mit besonders hübscher Verpackung voller chinesischer Schriftzeichen. Erfolgreiche Chartgrößen sind ein besonders beliebtes Opfer dieses Vorgehens - auch Fälscher wollen eben verkaufen.

Rechtlich ist der Verkauf von Raubkopien bekanntlich strafbar. Der Missbrauch von eingetragenen Markenzeichen ebenfalls. Bei korrekter Auslegung ist es sogar illegal, in China rechtmäßig erworbene CDs in der EU ohne Zustimmung des Urhebers und des Rechteinhabers zu verkaufen. Falls Sie solche CDs besitzen sollten, riskieren Sie bitte keine sehr teuren Anwaltsschreiben der Rechteinhaber, weil Sie die CDs bei einer Auktionsplattform verkaufen wollten.

Wenn Sie sicher gehen wollen, nur Originale zu erhalten, dann erwerben Sie Ihre XRCDs ausschließlich bei Händlern aus unserer Händlerliste.