Raven heißen die Laufwerke von Thomas Woschnick ACUSTIC. Und wie der Vogel sind sie rabenschwarz, auf schwer zu beschreibende Weise elegant und dazu ausgesprochen clever. Elektroingenieur Woschnick legt den Fokus beim Bau seiner Plattenspieler insbesondere auf Fertigungsqualität und Oberflächengüte. Es treibt ihn geradezu zur Verzweiflung, wenn ein Bauteil nicht seinen persönlichen Perfektionsansprüchen genügt. Aus diesem Grund entsteht auch ein extrem hoher Teil der Fertigung nicht nur Made in Germany, sondern Made in House, entsteht also im Unternehmen in Herne. Hier steht ein ganzer Maschinenpark mit moderner CNC-Frästechnik zur Verfügung. Und Thomas Woschnick beschäftigt sich gern damit. Probiert Materialien und Verarbeitungstechniken aus. Testet Aluminium-Legierungen, um die zu finden, die nach dem Bearbeiten und Eloxieren genau den gewünschten Oberflächenglanz zeigt. Und setzt bei allem nicht auf vollautomatische Produktion, sondern auf manuelle, penible Justierung, bei der er Toleranzen von maximal einem hundertstel Millimeter akzeptiert. Mensch und Maschine erschaffen gemeinsam das Werk.
Durch den hohen Anspruch an sich selbst und seine Produkte wurden die Plattenspieler von Thomas Woschnick seit Firmengründung im Jahr 2003 stetig noch ein wenig besser. Heute zählt TW ACUSTIC international zu den Top-Adressen des Plattenspielerbaus. Für Liebhaber besonders musikalisch spielender Laufwerke ist es wahrscheinlich sogar DIE Adresse. Kaum ein anderer Hersteller schafft auch nur ansatzweise die perfekte Balance zwischen nachtschwarzer Ruhe, unvergleichlich lange ausschwingenden Tönen und schon fast erschreckender Feindynamik eines Raven. Um diese Balance zu erreichen, sucht Woschnick nach zuverlässigen Ingenieurslösungen. Dabei denkt er gelegentlich auch unkonventionell. Es ist ein gängiger Weg, statt mit einem mit drei Antriebsmotoren zu arbeiten, um bessere Messwerte zu erzielen. Eine ganze Reihe anderer Hersteller arbeitet so. Sieht auch toll aus! Bei der klanglich besseren Lösung sitzen jedoch drei Motoren in einer gemeinsamen Dose. So hat der Antriebsriemen mehr Kontakt zum Teller. Genau das bietet TW ACUSTIC daher auch für die Modelle AC, AC2 und Anniversary sowohl zum Nachrüsten als auch bei Neubestellungen an. Sinnvoll messen kann man den Klangvorteil übrigens nicht. Aber hören sehr wohl.
Bei der Entwicklung seiner Laufwerke sucht Woschnick jedoch nicht nur technische Lösungen, die hervorragend klingen. Sie sollen auch noch langzeitstabil sein. Beispiel gefällig? Der Lagerschaft des Inverslagers besteht aus hochpräzise gefertigtem Edelstahl. An dessen Ende ist eine Lagerkugel spielfrei eingepresst. Diese Kugel kontaktiert im Lager selbst wiederum nur einen Lagerspiegel aus einem Spezialkunststoff, der sich besser bewährt hat als Lösungen aus verschiedenen Metallen. Die Lagerhülse selbst besteht aus Bronze und ist so solide, dass man sie auch mit einem Hammer in den Teller einschlagen könnte. Das Lager kommt mit wenigen Tropfen Öl aus. Im laufenden Betrieb wird durch die Drehbewegung des Tellers ein sehr dünner Ölfilm stetig nach oben transportiert. Das Öl kann und sollte man nach ein paar Jahren wechseln. Vergisst man dies, wird das Laufwerk wohl trotzdem ein Jahrzehnt funktionieren.
Auch hinsichtlich der Ästhetik hat Thomas Woschnick seine eigenen Vorstellungen. Man wird wohl nie einem TW ACUSTIC -Plattenspieler mit transparentem Acryl, verchromten Bauteilen, Panzerholz, Vergoldung oder Swarovski-Steinen begegnen. Es sei denn, jemand könnte den Ingenieur davon überzeugen, dass genau dieses Material sich ganz besonders gut dafür eignet, den perfekten Klang zu erreichen. So wie die TW-typischen Sandwichteller aus einer speziellen Mixtur aus einem Kunststoff und einem Buntmetall wie etwa lackiertem Kupfer oder glasperlgestrahlter Bronze.
Seit Frühjahr 2019 übernimmt Sieveking Sound in Deutschland den Vertrieb von TW ACUSTIC. Für den Auftakt haben sich Thomas Woschnick und Jan Sieveking zusammengesetzt und das neue Modell Raven GT2 konzipiert.